Die systemische Familientherapie ist eine Form der Psychotherapie, mit einem sehr autonomen Verständnis des Einzelnen, in welchem jeder Klient/jede Klientin als Experte/in für sein oder ihr Tun und Handeln gesehen wird. Diese Therapieform setzt die Lebensqualität eines Menschen in Zusammenhang mit seinen relevanten Beziehungen und auch mit seinen Lebenskonzepten.
Systemische Therapeuten/innen haben eine konsequente ressourcen- und lösungsorientierte Haltung und Methodik. Die Interventionen setzen am Selbstbild einer Person an, aber genauso an deren Beziehungsfeld. Auf diese Art und Weise wird eine förderliche Beziehungsgestaltung und Wirklichkeitskonstruktion ermöglicht und auch gefestigt.
Der Name systemische Familientherapie impliziert, dass diese Therapierichtung ausschließlich mit Familien arbeitet. Der Name stammt jedoch noch aus der Ursprungszeit, als systemische Therapeuten/innen tatsächlich ausschließlich in diesem Therapiefeld tätig waren. Dies hat sich im Laufe der Zeit stark verändert. Die Vertreter/innen dieser Therapierichtung arbeiten sowohl im Einzel-, Paar- und auch im Familien- und Gruppensetting.
Eine Haltung des gegenseitigen Respekts und von Wertschätzung, die Unvoreingenommenheit ohne zu bewerten, Interesse und Anerkennung bisheriger Lebensstrategien der Klienten/innen ist die Basis der therapeutischen Gespräche.
Hohe Anerkennung und Respekt vor der Autonomie der Klienten/innen, Neutralität und eine gewisse Neugierde am Zuhören, das Nutzen vorhandener Ressourcen und Kompetenzen sind alles Haltungen, die die Beziehungsgestaltung in der systemischen Therapie prägen.